Der Dow hat auf der Basis vom Dollar im Zeitraum von 2003 bis 2008 eine Hausse mit einem weiteren Hoch entwickelt – auf der Basis vom Gold fiel der Dow dramatisch.
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Chart 1
Welche Ursache hatte der Anstieg beim Dow / Dollar?
Vor dem Bretton Woods Abkommen wurde der US Dollar mit Gold hinterlegt. Jeder Inhaber einer Dollarnote hatte das Recht, dieses Wertpapier gegen eine bestimmte Menge Gold einzutauschen.
Nach der Abschaffung des Goldstandards übernahm die Federal Reserve Bank die Geldmengenpolitik. Die Währung wurde damit in private Hände gegeben. Es ist mir völlig unverständlich, wie eine Regierung privaten Banken erlauben kann die Geldmenge und damit die Wirtschaft zu beherrschen. Unsere Politiker sollten doch wissen, dass derjenige, der die Macht über das Geld hat, auch das Land beherrscht.
Die FED, ein privates Kartell einiger Großbanken, stellte ihren Mitgliedern bei den letzten Krisen unvorstellbare Mengen an frisch gedruckten Dollar zur Verfügung. Diese Dollar haben nahezu keinen Gegenwert, weil die Produktion von Gütern im gleichen Zeitraum kaum gestiegen ist. Die Folge der neu gedruckten Dollar waren steigende Kurse an den Börsen, die in einer Spekulationsblase endeten.
Wer glaubt schon, dass bedruckte Zettel die beliebig von privaten Leuten vermehrt werden können, mehr Wert haben, als die Güter und die Leistung einer Volkswirtschaft? Ursprünglich sollten Sie doch nur aus Tauschmittel eingesetzt werden. Jeder weiß, dass ein Strohfeuer nach einem schnellen starken Aufflammen genauso schnell wieder erlischt. Papier verhält sich wie Stroh. Zusätzlich sollten wir uns vor Augen halten, dass Innovationen der Banken regelmäßig in einer Krise endeten. Eine der letzten Innovationen (Sub-Prime Hypotheken) hat auch der deutschen Bevölkerung großen Schaden zugefügt.
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Warum verweigert die FED seit 2005 die Veröffentlichung der Geldmenge?
Über Jahre bzw. Jahrzehnte entwickelte sich der Dow/Dollar ähnlich wie der Dow/Gold. Die Schere spreizte sich extrem, nachdem die Geldmenge nicht mehr veröffentlicht wurde. Der Dow auf der Basis vom Dollar stieg, während der Dow auf der Basis vom Gold ständig fiel.
Obige Frage lässt sich leicht beantworten, wenn wir den Dollar mit einem realen Wert (Gold) in Verbindung bringen. Der Dow auf der Basis vom Gold befindet sich seit dem Jahr 2000 in einem fallenden Trendmarkt.
Nun stellt sich die Frage, was hat den größeren Wert - das Papier von dem Präsidenten der FED Ben Bernanke oder das Edelmetall? Die beiden Charts beantworten diese Frage klar und deutlich.
Es gibt noch einen einfachen Test: Wenn wir beides gleichzeitig ins Feuer werfen, stellen wir sehr schnell fest, welches Material einen höheren Wert hat.
Je stärker die FED die Geldmenge erhöht, desto schwerer wird die anschließende Krise.
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Chart 3 führt den Dow/ Dollar mit dem Dow/ Gold zusammen. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich direkt nachdem die FED die Geldmenge verheimlichte, die Schere Gold gegen Dollar weit öffnet. Der steigende Trendmarkt Dow/Dollar hat also stattgefunden, weil die FED die Welt mit Dollar flutet.
Die Tulpenzwiebelhausse in den Jahren 1636/37
Können Sie sich vorstellen, dass Sie für eine seltene Tulpenzwiebel der Sorte „Vizekönig“, 24 Wagenladungen Korn, acht Mastschweine, vier Kühe, vier Fässer Bier, 1000 Pfund Butter sowie einige Tonnen Käse bezahlen würden? Während der Tulpenzwiebelhausse 1636 bis 1637 wurde dieser Preis für eine Tulpenzwiebel gezahlt. Die Menschen glaubten tatsächlich an den Wert dieser Tulpenzwiebel, heute undenkbar oder? Ein Brauereibesitzer tauschte im Jahr 1637 schließlich 3 seltene Zwiebeln gegen seine Brauerei in Utrecht ein - ein Gegenwert von rund 30.000 NLG. Die Beschädigung von Tulpenzwiebeln wurde sogar mit Gefängnis bestraft.
Heute glauben die Menschen daran, dass ein bedrucktes Stück Papier mit der Aufschrift 50 Dollar und 3 Stücke Papier mit der Aufschrift 10 Dollar den gleichen Wert hat wie 160 Liter Rohöl. Für 160 Dollar (bedruckte Zettel mit der Aufschrift US$) wird 1 Tonne Weizen gezahlt. Ein Schwein (200 kg) soll den gleichen Wert haben, wie zwei Zettel mit der Aufschrift 100 Dollar.
Als die Holländer 1637 feststellten, dass auch seltene Tulpenzwiebeln beliebig vermehrt werden können, war die Tulpenhausse beendet und manche Spekulanten verloren 90 Prozent von ihrem Kapital. Nach der Tulpenhausse kam die Wirtschaft in ganz Holland auf Jahre zum Erliegen. Nun gibt es einen Unterschied zwischen den Tulpenzwiebeln und dem Dollar. Dollar lassen sich viel schneller vermehren als Tulpenzwiebeln.
Was kann der Präsident der FED Herr Bernanke noch tun, um seine Papierwelt zu erhalten? Noch mehr Papier bedrucken? Bald wird es keine Bäume mehr geben – und dann?
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Chart 4 zeigt den Zuwachs der Geldmenge seit 1900. Prof. Steve Keen von der University of Western Sydney hat diese Grafik erstellt. Bitte beachten Sie den extremen Anstieg der Geldmenge seit dem Jahre 2005. Seit jenem Jahr verheimlicht die FED die Höhe der Geldmenge.
Hier schließt sich der Kreis. In der Grafik wird deutlich, dass sich die Geldmenge in der letzten Dekade explosionsartig entwickelt hat und die Entwicklung vom Dow bestätigt, dass dieses Geld in die Hände der Banken gegeben wurde, die Aktien oder Sub Prime Papiere kauften, um eine weitere Spekulationsblase zu schaffen.
Das Verhältnis Gold und Dow zeigt uns eine realistische Entwicklung der Wirtschaft in den USA.
Lässt sich ausschließen, dass die FED die wahrscheinlich größte Finanzblase aller Zeiten verdecken will, indem sie die Geldmengenentwicklung nicht veröffentlicht? Das wäre ein kläglicher Versuch.
Die Geldmenge zeigt den Schuldenstand an. Unser gesamtes Geldsystem besteht aus Schulden. Würden alle Schulden augenblicklich zurückgezahlt werden, gäbe es keinen einzigen Euro mehr. Wer Schulden macht und glaubt, dass er sein Problem mit weiteren Schulden lösen kann, befindet sich in einem Teufelskreis und geht bankrott. Es spielt keine Rolle, ob es sich um eine Privatperson, ein Unternehmen oder eine Nation handelt. Das Prinzip bleibt bestehen.
Wenn demokratisch über Naturgesetze abgestimmt würde, wird sich das Naturgesetz nicht drum kümmern und trotzdem weiter bestehen. Würde eine Regierung die Erdanziehung nach einer demokratischen Abstimmung abschaffen, wird sich die Erdanziehung diesem Gesetz nicht unterwerfen und weiter einem höheren Gesetz dienen und bestehen bleiben. Das mathematische Gesetz: Minus mal minus ist plus wird hoffentlich nicht von unserer Regierung mit dem mathematischen Gesetz minus plus minus ist minus verwechselt. 100 Euro Schulden und nochmal 100 Euro Schulden sind 200 Euro Schulden und nicht null Euro Schulden, daran kann auch eine demokratische Abstimmung nichts ändern. Spätestens, wenn die Zinsen für die Schulden nicht mehr gezahlt werden können, entsteht ein Bankrott.
Ihr
Rüdiger Maaß
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Die Tulpen-Hausse
https://zeitenwende.ch/finanzgeschichte/die-tulpen-hausse-1630-37/
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