Seitdem Irland mit Hilfen aus dem Rettungsschirm der EU rechnen kann und Portugal und Spanien als mögliche weitere Kandidaten gehandelt werden, sinken die Kurse der Bundesanleihen, die durch den Terminkontrakt Bund-Future ausgedrückt werden. Innerhalb weniger Tage sank der Bund-Future von 132 Punkten um 7 Punkte aus 125 mit weiter fallender Tendenz.
Die Motivation der Marktteilnehmer ist klar. Die Situation der Euro Krise hat sich deutlich verschärft. Während die Hilfen für Griechenland von den wirtschaftlich starken Euroländern wie Deutschland getragen werden kann, würden weitere Hilfen für die Krisenländer auch den deutschen Staat massiv belasten. Deutschland fällt in der Gunst der Investoren von Staatsanleihen.
Wo bislang Konjunkturaussichten und Zinsveränderungen den hauptsächlichen Antrieb für den Kurs des Bund-Futures waren, tritt ein neuer Aspekt auf den Plan: Zweifel an der Solvenz Deutschlands als Gläubiger.
Deutlich wird dies auch bei einem Blick auf die Zinsen und die Inflationszahlen. Die andauernde Politik der niedrigen Zinsen seitens der EZB soll laut dem letzten Beschluss des Geldpolitischen Rates der EZB beibehalten werden. Da in der EU mit der Ausnahme von Deutschland kaum Wirtschaftwachstum zu vermerken ist, wird eine Fortsetzung dieser Politik auch auf Zeit erwartet. Daher fällt die EZB als Zinstreiber aus. Auch die Inflationsrate gibt keinen Anlass, auf steigende Zinsen zu setzen.
Da Zinsen und Inflation für die derzeitige Entwicklung des Bund-Future wegfallen, bleibt nur noch eine steigende Sorge und mangelndes Vertrauen in Deutschland als Anleiheschuldner.
Mit der Elliott-Wave Analyse konnten wir unseren Lesern diese Entwicklung bereits am 01.10.2010 prognostizieren.
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